Variante 1: Frontales Klettern
Ungeübte neigen instinktiv zum frontalen Klettern, das in manchen Situationen auch die bessere Wahl ist. Typisch fürs frontale Klettern ist die „Froschstellung“. Das heißt: Beide Knie sind nach außen gerichtet!
Der Nachteil: Die Schulter befindet sich nahe an der Haltehand (im Bild die rechte Hand), die dadurch stark gebeugt werden muss – was wiederum viel Kraft erfordert.

Der Vorteil: Auf flachen, nach vor geneigten Wänden und wenn Griffe von oben oder sogar an der Innenseite zu greifen sind, dann ist da frontale Klettern die bessere, oft sogar einzige  Option.
Der „Schulterzug“
Das ist eine extreme Form des frontalen Kletterns, die dann zum Einsatz kommt, wenn sich der nächste Griff stark seitlich versetzt vom Kletterer befindet. Dabei ist es notwendig, sich mit dem Fuß auf der Greifhandseite in die richtige Richtung zu ziehen. Die Schulterseite der Haltehand stabilisiert stark, und der gesamte  Schultergürtel ist sehr angespannt. Es braucht eine gute Körperspannung, um den Schulterzug ausführen zu können.
Richtig Steigen
Egal, ob du frontal oder eingedreht kletterst: eine gute Fußtechnik brauchst du als Basis in jedem Fall.
Richtig: Du steigst mit der Schuhspitze jeden Tritt exakt an. Das heißt also, ohne dass der Schuh vorher die Wand berührt. Das schaffst du, wenn du so lange auf deinen Fuß schaust, bis er genau auf dem Tritt steht.
Falsch: Der Fuß berührt zuerst die Wand und muss dann zum Tritt nach unten rutschen. Was in der Halle zumeist noch halbwegs funktioniert, führt in der Natur oft dazu, dass der Fuß über den anvisierten Tritt in der Wand einfach drüberrutscht.
Variante 2: Eingedreht klettern
Der ganze Körper dreht sich beim Klettern immer in einer Richtung. Das heißt, auch beide Knie schauen stets in die gleiche Richtung.
Der Vorteil: Besonders im steilen, überhängenden Gelände lässt sich mit dieser Technik sehr viel Kraft sparen. Die Haltehand ­ (1, oben) soll beim Hochsteigen mit den Beinen (Bild oben) und beim anschließenden Weitergreifen (Bild unten) mit der Innenhand möglichst gestreckt bleiben. Wird gleichzeitig das Becken nahe an die Wand gebracht, dann ist die Reichweite für den nächsten Griff optimal.
Die Kriterien
Mit der "Eingedrehten Technik" wird geklettert, wenn die unten stehenden drei  Hauptfaktoren  zutreffen:
Faktor 1 – seitliche Griffbelastung:  Eindrehen funktioniert nur, wenn der Griff eine Belastungsrichtung hat, die es erlaubt, ihn seitlich mit der Außenhand zu fassen.
Faktor 2 – Steilheit: Je steiler die Wand ist, desto eher fällt die Entscheidung fürs Eindrehen. Bei überhängenden Wänden bleibt meist gar keine andere Wahl. Ist dieWand ­exakt senkrecht, hängt die Entscheidung für eingedrehtes Klettern von den anderen beiden Faktoren ab; ist sie flacher, wird besser frontal geklettert.
Faktor 3 – tritt unter der Haltehand:  Für eingedrehtes Klettern benötigt der innere Fuß einen Tritt, der sich möglichst unter der Haltehand befindet. Sonst ist es praktisch unmöglich, sich seitlich zu drehen.
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Bilder: © Thomas Polzer